Eifelgourmet
Italienische Pizza vom Holländer in der Eifel
Italienische Pizza vom Holländer – und das in der Eifel
Original Neapolitanische Pizza vom Holländer in der Eifel, das ist ganz bestimmt ein Kuriosum. Sie ist in vielen verschiedenen Varianten zu bekommen. Mit dickem, knusprigem Rand und dünnem Boden, einfallsreich belegt, im Steinofen gebacken. Der steht in Arbach, einem kleinen Ort zwischen Nürburgring, Daun und Mayen gelegen. Dort hat Wim de Gelder vor einigen Jahren ein altes Gasthaus gekauft und aufwändig renoviert. Jetzt heißt es dort “Essen, Trinken, Schlafen” und ist ein Hotel – Restaurant. Wobei es dort nur Essen auf Bestellung gibt. Auch die Pizza. Denn Wim de Gelder ist bereits im Rentenalter und möchte sich nicht mit á la Carte-Geschäft stressen. Wer allerdings mit seinen Kollegen, der Familie oder dem Kegelclub einen Ausflug in die Eifel plant, verbunden mit einem schönen Essen, der kann das in Arbach vorbestellen. Ich war mit einer Radelgruppe dort und wir bekamen ein dreigängiges Menu serviert, bestehend aus unterschiedlichen Pizzen, einem großen, bunten Salat vorab und einer göttlichen Crème Brulée zum Dessert.
Architekt, Tonmeister, Bürgmeister, Pizzabäcker und Hotelier
Wim de Gelder hat in seinem Leben schon viele verschiedene Sachen gemacht. Er hat in Afrika Staudämme gebaut, Konzerthallen mit Tontechnik ausgestattet, war Ratsherr in Rotterdam und Bürgermeister zweier Städte. Als er 2014 in Rente ging, war für ihn klar, dass er die nicht auf dem Bänkchen sitzend verbringen würde. Er wollte noch einmal etwas komplett anderes machen. So verschlug es ihn in die Eifel, wo er das ehemalige Dorfgasthaus von 1927 nahezu alleine umbaute.
Der umtriebige Holländer stattete die Zimmer im Stil der 70er Jahre aus und versah das Hotel und das Restaurant mit vielen ausgefallenen Accessoires. So kommen z.B. die Hirschtrophäen an der Wand nicht aus dem Wald sondern aus dem Kunsthandwerk. Eine Ehrensache für den überzeugten Vegetarier. Ein Klavier gibt es auch im Restaurant. Immer wieder finden hier kleine Konzerte statt.
“Essen, Trinken, Schlafen” in Arbach
Viele Gäste in dem Arbacher Hotel-Restaurant mit dem originellen Namen “Essen, Trinken, Schlafen” kommen vom Nürburgring. Mitarbeiter der Rennteams übernachten hier, aber auch die Mund-zu-Mund-Propaganda hat dafür gesorgt, dass Wim de Gelder gut zu tun hat. Zumal er fast alles alleine macht und nur hin und wieder von seiner Tochter unterstützt wird.
Wims neapolitanische Pizza – Das Rezept
Für 1200 Gramm Teig (4 normale Pizzen):
Vorteig, Tag 1:
150 gr. Wasser, 150 gr. Mehl und 2 gr. Hefe (! das ist kein Tippfehler)
Teig, Tag 2:
240 gr. Wasser, 450 gr. Mehl, 13 gr. Salz
Immer kaltes Wasser verwenden, hochwertiges 00-Mehl (Caputo oder 5 Stagioni) und frische Hefe.
Wim arbeitet mit einem Vorteig, der zur gleichen Hälfte aus Wasser und Mehl besteht und nur wenig Hefe braucht. Der Teig ruht gut abschlossen in Folie gewickelt, einen Tag im Kühlschrank.
Am nächsten Tag kommen noch einmal Wasser und Mehl dazu und fein gemahlenes Meersalz. Es wird geknetet bis der Teig eine feste, elastische Struktur hat. Davon macht Wim Kugeln von 450 Gramm, weil seine Pizzen sehr groß sind, für “normale Pizzen” sollten es ungefähr 280 Gramm sein. Die Kugeln kommen dann noch einmal für 2 bis 4 Tage in den Kühlschrank.
Dann wird er endgültig zur Pizza verarbeitet. Nachdem die Teigkugeln zu dünnen, runden Platten ausgerollt sind, wird ein dicker Rand geformt und der Boden mit ca. 100 gr Tomatensoße bestrichen. Dann nach Lust und Laune belegen. Anregungen dazu gibt es auf Wims niederländischer Homepage, die man sich je nach Browser übersetzen lassen kann. Die Backzeit im herkömmlichen Ofen müsst ihr selbst herausfinden. In der Regel braucht eine Pizza max. 15 Minuten bei 200 Grad Umluft. Wer jetzt noch mehr Hilfe braucht, der kann auch einen Pizzaworkshop bei Wim de Gelder in Arbach buchen.
Tomatensoße aus San Marzano Tomaten
Die Tomatensoße, die er selbst aus San Marzano Tomaten kocht. San Marzano Tomaten sind feste, längliche Flaschentomaten, die sehr fruchtig und aromatisch sind und traditionell für die echte napolitanische Pizza verwendet werden.
Gerne gebe ich hier den Link zu Wims “Pizza-Seite” weiter, die allerdings in Niederländisch verfasst ist. Mein Browser übersetzt mir die Seite. Klar ist aber auch, dass man trotzdem noch viel Fantasie braucht, um den Text wirklich richtig zu verstehen. Ein kleines Beispiel zum Schmunzeln:
“Das AVPN schreibt für die Grundsauce die Verwendung von reifen San Marzano-Tomaten vor, die Sie fein quetschen und über die Pizza quietschen.”
Wo bitte ist dieses Arbach?
Wer etwasüber das kleine Arbach erfahren möchte, kann sich diesen SWR-Filmbetrag aus der Rubrik “Hierzulande” anschauen. Da wird ihm dann auch der holländische Pizzabäcker Wim de Gelder begegnen.
Gerne gebe ich auch den Link zu Wims “Pizza-Seite” weiter, die allerdings in Niederländisch verfasst ist. Mein Browser übersetzt mir die Seite. Klar ist aber auch, dass man trotzdem noch viel Fantasie braucht, um den Text richtig zu verstehen. Ein kleines Beispiel zum Schmunzeln:
“Das AVPN schreibt für die Grundsauce die Verwendung von reifen San Marzano-Tomaten vor, die Sie fein quetschen und über die Pizza quietschen.” Na dann….