Die Eifeler Bohnensuppe – oder besser: die „Bunnesupp“ oder „Bungenschlupp“ mit Buttermilch und Kartoffeln ist ein Gericht, das in der Eifel früher oft und gerne gegessen wurde. Es war schnell zubereitet, gesund und sättigend. Außerdem preiswert, weil man alles, was man dazu brauchte, im Hause hatte. Im Garten wuchsen Stangenbohnen, Zwiebeln und Kartoffeln, und mit etwas Glück stand auch ein Schwein im Stall, das ein wenig Speck abwarf. Das war schon fast Luxus, denn viel hatte man in der Eifel ja damals nicht.
Eine Leserin schrieb mir: „Wenn man gefragt wurde, was es zu essen gäbe, hieß es: „Bunnezopp on domot opp“, was so viel heißt wie Bohnensuppe und damit genug.“ Damit war gemeint: „Naja, nichts Besonderes, Hauptsache viel und warm“.
„Eifeler Bunnesupp“
Die „Eifeler Bunnesupp“ ist mehr Eintopf als Suppe, weil die Bohnen mit Kartoffelbrei vermengt werden und das Ganze damit sehr dickflüssig wird. In vielen Rezepten wird Buttermilch für die Ur-Eifeler Bohnensuppe verwendet. Meine Recherchen haben ergeben, dass diese Rezepte aus einer Zeit stammen, als viele Leute in der Eifel noch Milchvieh hatten und ihre Butter selbst machten. Dabei entstand Buttermilch, mit der dann der Kartoffelbrei hergestellt wurde.
Mein „Eifeler Bunnesupp“ – Rezept
800 g mehlig kochende Kartoffeln
500 g Stangenbohnen
650 ml Milch oder Buttermilch
200 ml Sahne
30 g Butter
1 Zwiebel
100 g Speck
2 Mettwürstchen
1 TL gekörnte Brühe
1 TL Majoran
Salz, Peffer, Muskat
Die Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und in Salzasser kochen. Die Enden der Bohnen abschneiden, die Bohnen schräg in Stücke schneiden und bissfest garen. Wenn die Kartoffeln weich sind, zerstampfen und mit Milch und Butter gut verrühren, so dass eine sämige Masse entsteht. Die gekörnte Brühe und Sahne dazugeben und alles noch mal kurz aufkochen lassen. Mit Pfeffer, Muskat und Majoran abeschmecken und die Bohnen unterheben. Die Zwiebel in feine Ringe schneiden und zummen mit dem Speck und mit den in Scheiben geschnittenen Mettwürstchen in der Pfanne knusprig anbraten und zur Suppe geben.
Luxemburger „Bouneschlupp“
In Luxemburg gibt es die „Bouneschlupp“, die mit der Eifeler Bohnensuppe einiges gemeinsam hat. Oder umgekehrt. Jedenfalls werden für die „Bouneschlupp“ Kartoffelwürfel und klein geschnittene Bohnen zusammen mit Zwiebel, Sellerie und Lauch gekocht. Erst kommen die Kartoffelwürfel in die Brühe, die Bohnen etwas später. Mit dem Gemüsewasser wird dann eine Mehlschwitze angesetzt, die mit den Bohnen und den Kartoffeln vermischt wird.
Vegetarische Eifeler Bohnensuppe
Auch als vegetarisches Gericht kann sich die Eifeler Bohnensuppe sehen lassen. Einfach Speck und Mettwurst weglassen. Was die Konsistenz betrifft, kann man ebenfalls ganz nach seinem persönlichen Geschmack mehr oder weniger Milch an die Suppe geben. Es gibt auch Rezepte, bei denen noch Tomaten, Gurken und sogar Äpfel dazu kommen. Eine andere Variante ist eine Mehlschwitze, die mit Milch aufgegossen wird, also eine Bechamelsoße, die dann je nach Geschmack verdünnt wird. In sie kommen separat gekochte Kartoffelstückchen und die grünen Bohnen. Erlaubt ist, was schmeckt!
Und noch ein Bohnensuppen-Rezept
Hier habe ich noch einen interessanten Link zu einem weiteren Eifeler Bohnensuppe-Rezept mit „Hefe-Kiecherlcher“ von Joachim Schröder, der im Regionalia Verlag das Buch „Watt kouchst du, Mamchen“ herausgebracht hat. Es enthält Gerichte und Geschichten aus der Eifeler Küche und kostet 7.95 €.
Ich hab’s heute getan….nur mit dem, was ich im Hause hatte . Kartoffeln von gestern, gefrorene Bohnen, Balkanwürstchen und Bacon. Die Kartoffeln hab ich mit Milch und saurer Sahne und bisschen Brühe erwärmt und gestampft. Bacon, Zwiebeln, Balkanwürstchen und die Bohnen in der Pfanne gedünstet, dann beides zusammen in einem großen Topf, gewürzt und einen Schuss Kürbiskernöl.. Herrlich. Ein tolles Gericht …
Freut mich, dass Sie die Anregung so schnell aufgegriffen haben und dass es so gut geschmeckt hat!