Ausflugstipp, Wanderungen
Klein aber fein – Das Ulmener Maar
Das Ulmener Maar ist klein aber fein. Inmitten der Eifel und mitten in der Stadt gelegen, ist es ein wunderschönes Ausflugsziel. Sehr gut kann man einen Spaziergang um das Maar herum mit einer Umrundung des benachbarten Jungferweihers verbinden. Seit kurzem sind beide durch den Ulmener-Maar-Stollen verbunden, der unter der Autobahn A 48 durchführt.
Picknickplatz mit Aussicht. Da lässt es sich aushalten.
Das Ulmener Maar – Kleines Maar mit großer Geschichte
Das Ulmener Maar ist der jüngste Kratersee der Vulkaneifel. Der Ausbruch fand vor 10.900 Jahren statt. Seitdem ist in Deutschland kein Vulkan mehr ausgebrochen. Der See ist 39 Meter tief und um ihn herum erhebt sich ein Tuffesteinwall von 20 m Höhe, Gestein, das bei der Explosion ausgeworfen wurde.
Was ist ein Maar?
Maare entstehen bei einer Explosion, wenn Grund- oder Oberflächenwasser auf heiße Gesteinsschmelze (Magma) trifft. Der davon verursachte Explosionsvorgang führt zu einem raschen Auswurf von Tuffmaterial, das in manchen Fällen fast gänzlich aus zertrümmertem nichtvulkanischem Nebengestein besteht, auf jeden Fall ist ein Nebengesteinsanteil in den ausgeworfenen Tuffen festzustellen. Die Tuffe können einen Wall um den Maarrand bilden, in unregelmäßig verteilten Tufffächern vom Maar ausgehen oder als Tuffdecke die Umgebung des Maars überdecken. Der Durchmesser typischer Maare liegt zwischen 50 und 2000 m.
Quelle: Wikipedia
Rundwanderung um das Ulmener Maar
Die Wanderung um das Ulmener Maar ist eher ein Spaziergang von 2 Kilometern Länge. Ich verbinde meinen Ausflug nach Ulmen deshalb gerne mit einer Runde um den benachbarten Jungferweiher, der übrigens barrierefrei ist und mit dem Rollstuhl befahren werden kann.
Auch wenn man das Ulmener Maar schnell umrundet hat, ist die Tour alles andere als langweilig. Über beschattete Wege kann man kuriose Baumformen bestaunen, immer wieder eröffnen sich schöne Ausblicke auf die Matthiaskirche und die Fachwerkhäuser von Ulmen am Rande des Maars. Oder auf die Burg, die sich ausgesprochen fotogen über dem Maar erhebt. Zu sehen ist ein schön gemauertes Wasserwerk, es gibt einen in Stein gehauenen alten Wasserspeier und die Stadt hat einen Platz mit Picknickgelegenheiten eingerichtet. Und das ist auch gut so. Als ich einmal sonntagvormittags am naheglegenen schönen Alten Postplatz mit seinem Sagenbrunnen ein Café gesucht habe, suchte ich vergeblich. Eisdiele und Restaurant machten auch erst ab 12 Uhr auf. Unter der Woche hat das Restaurant nur am Abend geöffnet.
Sehr gut kann man Ulmen und das Maar als Ausgangspunkt wählen, um durchs “Tal der wilden Endert” nach Cochem an der Mosel zu wandern. Der Wanderweg wurde 2019 zu Deutschlands schönstem gewählt. Ein Wochenendaufenthalt in und um Ulmen lohnt sich also. Es gibt zahlreiche Ferienwohnungen und das “Hotel Restaurant Bürgerstube”
Das Baden im Ulmener Maar ist nicht erlaubt
Auch wenn man bei seinem Rundgang noch so sehr ins Schwitzen kommt…. das Baden im Maar ist leider nicht erlaubt. Es ist Wasserschutzgebiet. Angeln dagegen darf man dort.
Ulmener Maar und Ritterburg – Schönes Ausflugsziel mit Kindern
Auch Kinder werden ihre Freude an der Umrundung des Ulmener Maars haben. Sie können eine Burgruine bestaunen, Damwild ist zu sehen und auch der Wasserspeier bringt jede Menge Spaß. Als die Burgruine der Oberburg noch keine Ruine war hat sie im 12. Jahrhundert den Kreuzritter Heinrich beheimatet. Danach war sie Ziel zahlreicher Raubritter. Im sagenreichen Ulmen gibt es natürlich auch über sie einiges zu erzählen. Z.B. über den Ritter Phillip Haust von Ulmen, der durch seine treue Burgfrau aus der Gefangenschaft im Heiligen Land befreit worden sein soll.
Ulmener Entdeckertour
Die Ulmener Entdeckertour ist eine digitale Führung für Kinder mit dem Smartphone. QR Code scannen und los geht die Tour um Ulmener Maar und Jungferweiher mit vielen interessanten und unterhaltsamen Stationen in Begleitung von Harry Haubentaucher und dem Ulmener Burgnarr. Die Kinder erfahren dabei etwas über Vulkanismus, den Ulmener Dialekt oder über Naturschutz und hören zum Beispiel die Sage vom Ulmener Fisch oder die Geschichte des Sagenbrunnens. Ein Kinder-Quiz gibt es außerdem. Die Rundtour wird in einem aufwändig gestalteten Flyer sehr anschaulich dargestellt, den man im Tourismusbüro am Eingang zum Ulmener Maar bekommt.
Die Stadt Ulmen
Ulmen liegt direkt an der A 48 zwischen Koblenz und Trier. Sie gehört zum Kreis Cochem-Zell und hat knapp 3300 Einwohner. Früher war Ulmen Bundeswehrstandort der Eifel Maar Kaserne. Die gibt es heute nicht mehr. Auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände ist mit dem “Eifel Maar Park” ein Gewerbegebiet entstanden. Immer noch gibt es allerdings in Ulmen die Diensthundeschule der Bundeswehr, wo vierbeinige “Soldaten” ausgebildet werden und inzwischen auch Diensthunde gezüchtet werden.
Parken am Ulmener Maar
Parkmöglichkeiten gibt es einige am Ulmener Maar. Es gibt einen großen Waldparkplatz am Rande des Maars, am Alten Postplatz und am Marktplatz kann man ebenfalls kostenlos parken.
Die Tuffsteinmauer am Rand der Ulmener Altstadt, direkt an der Matthias-Kirche zeigt die interessante Erdgeschichte des Ulmener Kratersees.
Der Ulmener-Maar-Stollen
Seit kurzem ist Ulmen um eine Attraktion reicher. Der Jahrhunderte alte so genannte “Römerstollen” wurde wieder frei gelegt. Er verbindet auf 124 m Länge das Ulmener Maar und den Jungfernweiher und führt unter der Autobahn A 48 hindurch. Er zeigt sehr schön die einzelnen Gesteinsschichten und der Gang durch den teils sehr engen Stollengang hat einen Hauch von Abenteuer. Zudem ist es schön kühl darin. Eine wirkliche Attraktion, die bestimmt viele zusätzliche Gäste nach Ulmen ziehen wird.