Eifeler Platt

Noch mehr Eifeler Platt

“Oh wei, was ist das schwer” aus den vielen Kommentaren zu meinem Eifeler Platt-Post auf Facebook die fünf Gewinner auszuwählen. Da kamen so viele tolle Ausdrücke zusammen, dass ich einen Teil davon hier noch einmal aufschreiben möchte. Für solche wie mich, die das Eifeler Platt nicht mit der Muttermilch eingesogen haben und nur vom Hören kennen.

Aber zuerst zu denen, die eine Eifel-Tasse oder ein Eifel-Postkartenset bekommen:

Elke Lennartz – als Wiedergutmachung für die 6, die sie in der Schule für ihre eigenwillige Interpretation des St.Martin-Liedes auf Eifeler Platt bekommen hat:

“Do weß ech och noch jet schönes : Sankt Martin , Sankt Martin , Sankt Martin ritt durch Kappes on Schafur , do kohm de Boe on schloch em ene ob et Ur . Das fand 1977 meine Grundschullehrerin nicht so lustig , als jeder das Sankt Martin Lied vor der Klasse singen musste . 6 ! Setzen !”

Kät Grimm – dafür, dass ich jetzt weiß, wann es besser ist, einem Eifeler gegenüber den Mund zu halten:

Mir schwätze Platt met oose Schleefuhre. Un wenn die hiere, dat ich “Himmel-Arsch-un-Zwirn” oder “Dunnakeilnomool” roofe, dann wesse die, et jet ääscht un se sehn zo dat se Land jewinne.
Awwa et es och schien, dat se die aal Leit verstohn un of Platt Antwocht jenn.
Die Taase sein echt richtisch schien. Ich honn at viel verschenkt, die jenau of die Person jepasst honn. Awwa et fählen noch en poar Sprüch wie: “Maach siddisch”, “Maach dat de fott kiss”, “Bleiv wie de bess”, “dou Schleefuhr”, “Schoofsnoas”, “Trink noch ene met”, ….. etc”

Alois Geibel – der gleich eine kleine Biographie auf Eifeler Platt verfasst hat und damit mein vereinsamtes Kommentarfeld auf meineeifel.de gefüttert hat:

“Also, dir leef Läit……… be esch 1956 en de Schul jange säin, do joff ät nach kaan Häfte, sondern nur en Tafel. En mäinem Schullesack woar dann de Tafel drenn un en de Kreffelbichs woaren zwei Kreffele un än Spetze. Bahl han esch noch jat vejäess……… Ät isch Läseboch hess “ Die Fiebel „.
Esch han anfangs welle met lenks schräiwe, äwwe do hat me de Lehrer su lang met däm Stäckeltje off de lenk Flutsch jehau, bes esch räss jeschriwwe han.
Aaaaah, nach jat…….. an mäinem ischte Schullesack -där woar nach von ohsem Dorfschoste jemach…….. heng och nach an äm Steck Wuschtekoodel, ä kla Schwämpje, …… fir de Tafel ous se botze.
Su….. nou hoffen esch, dat dir mai Platt ous Dinnechem -dat läit bei Maye- och vestohn kunnt. Wenn net, schräiwwt mesch einfach an, esch iwwesetzen usch ät jähr. Und soss holt einfach de Google-Übersetzer, esch jelaff, der kann dat och. Vill Greess von nem Ex-Dinnecheme und heutigen Urbarer/Rhein.”

Bruder Bernd Ruffingder als Missionar genau der Richtige ist, das Eifeler Platt und den Ruf der schönen Eifel in die Welt hinaus zu tragen. Und wie könnte es anders sein, hat er diesen Kommentar abgegeben:

“Majusebetter!”

Martin Grüning, der zwar aus der Eifel kommt, jetzt aber so fern der Heimat, in Berlin leben muss – als kleines Andenken an die Eifel in einer Gegend, wo man so ganz anders spricht:

“Ick hab zwaa balina Wurzeln, bin aba inne Nordeifel jeboahn un uffjewachsen. Ming Döörener Platt ess esu schläat, da haal isch levver ming Muul…”

Wichtig! Von allen Gewinnern brauche ich die Adresse. Bitte per Mail an info@meineeifel.de

Allen anderen sage ich ganz herzlichen Dank, dass Sie so toll mitgemacht haben. Und hier noch einmal der Link, wo es die Tassen und Karten zu kaufen gibt: Eifelbildverlag in Daun

Und hier ein paar wichtige Vokabeln auf Eifeler Platt, die ich bei dieser Gelegenheit gelernt habe.

Eichhörnchen (!) = Kaweescherik, Kaweescher, Kawecherchen, Boomuppdeer

Sickammesse, Saschummesse = Ameisen

Schabeltja = kleiner Hocker

Pittelaafhutesch = Durchfall

Schippesjen = Küken

Kollang = Straßenrinne

Pitterzillich = Petersilie

Wenn Sie weitere Vorschläge haben, schreiben Sie mir gerne unter: info@meineeifel.de

Oder schreiben Sie Ihren Vorschlag ins Kommentarfeld.

Mehr zum Eifeler Dialekt erfahren Sie hier und  hier.

Lustige Geschichten aus der Eifel mit der dazugehörigen Sprache können Sie in diesem Blogartikel auf MeineEifel hören.

22 Kommentare
  1. Josef Scheuver sagte:

    Ich müsste mal wissen was geschnittener Klee heißt.
    Meine schon mal gromet, weiß aber nicht ob es richtig geschrieben ist
    Danke

    Antworten
    • Martina Gonser sagte:

      Ich habe in der Facebookgruppe “Eifeler Platt” nachgefragt und dort war man der einhelligen Meinung, dass dies die zweit Maht bedeutet. Hier ein Zitat: “Das Grummet wird in Rocherath (belg. Hocheifel) “Jrom” genannt – eigentlich ist damit das nach der Heuernte nachwachsende Gras gemeint. Dieses “junge” Gras war/ist beim Vieh sehr beliebt. Daher gibt es auch den Ausdruck “Jromkoh” für “Vielfraß bzw. habgierige Person”…”

      Antworten
  2. Franz Gerharz sagte:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    was ist ein “borsch”, was ist eine “muk”?
    Es hat irgendwas mit Schweinen zu tun!

    Ich bitte um Zusendung von Info!

    Danke!

    Mit freundlichen Grüßen
    Franz Gerharz
    Beatusstr. 9
    D 56 o73 Koblenz
    Tel.: o261 – 43 879

    Antworten
    • B. Degen sagte:

      Hallo Hr. Gerharz,
      muk haben wir benutzt im Zusammenhang 1. wenn jemand schmutzig, dreckig oder heruntergekommen in der Öffentlichkeit herumlief.
      2. wenn man sich “schweinisch” benimmt, im Sinne von er uriniert, er verrichtet seine Notdurft öffentlich so hieß es imme: Guck mol, be de ahl muk widder rumlaaft.
      SG

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