Ausflugstipp
Das Mayener Grubenfeld als Skulpturenpark
Der zwei Kilometer lange Rundweg führt an einer ganzen Reihe von Skulpturen aus Stein vorbei. Es sind Kunstwerke, die im Rahmen von Bildhauersymposien entstanden sind. Sogar der in Mayen aufgewachsene Schauspieler Mario Adorf hat hier schon mit Hammer und Meisel einen Stein bearbeitet. Die Skulpturen stehen einfach so mitten in der Landschaft, zwischen Birken und Büschen.
Das Mayener Grubenfeld als ehemaliger Steinbruch
Dank eines Vulkanausbruchs im nahegelegenen Bell vor 200.000 Jahren, konnten die Menschen in der Region jahrhundertelang auf Basalt als Baumaterial zurückgreifen. Und sie konnten in großem Stil Mühlsteine herstellen, die von Mayen aus über den Hafen in Andernach in alle Welt verkauft wurden.
Bis in die 50er Jahre wurde im Grubenfeld Basalt abgebaut. Davon gibt es noch jede Menge Spuren auf dem Gelände. Die Hebekräne zum Beispiel, Gleise für Loren sind auch noch zu finden und natürlich der Steinbruch selbst mit mächtigen Basaltsäulen, an dessen Fuß einer kleiner See, der Silbersee, liegt.
Das Mayener Grubenfeld als Naturschutzgebiet
Was die Steinindustrie einst zerstört hat, hat sich die Natur inzwischen wieder zurückgeholt. Der Steinbruch ist mit Büsche und Bäumen eingewachsen. Überall kreucht und fleucht es. Und wer abends hier unterwegs ist, der kann jede Menge Fledermäuse beobachten. Denn das Grubenfeld mit seinen vielen Basaltwänden, Spalten und Steinritzen bietet Fledermäusen ideale Lebensbedingungen.
Das Mayener Grubenfeld als Fledermaus-Paradies
Um die 40.000 Fledermäuse haben Mitarbeiter des NABU schon gezählt, die hier im Winter abhingen und im Frühjahr wieder ausschwärmten. Dabei auch ganz seltene Fledermausarten wie die große Hufnase zum Beispiel.
Die Fledermäuse bevorzugen für ihren Winterschlaf im Mayener Grubenfeld den ehemaligen Bierkeller, in dem Brauereien früher ihre Bestände lagerten. Ein verzweigtes System von unterirdischen Gängen und Räumen. Der Eingang zum Bierkeller ist mit einem Gitter versehen und aus gutem Grund nicht zugänglich.
Um aber trotzdem etwas von der Lebenswelt der Fledermäuse zeigen zu können, wurde der „Schacht 700“ eingerichtet. Bei diesem Grubeneingang kann man über ein wenig attraktives, aber zweckmäßiges Metalltreppen-Konstrukt in den Schacht hinuntersteigen.
Jedes Jahr im August veranstaltet der NABU im Grubenfeld eine “Batnight” eine Fledermausnacht, bei der nicht nur Kinder auf ihre Kosten kommen. Eigentlich sollte hier auch schon lange ein Fledermaus-Erlebnis-Zentrum hinkommen, aber dafür reicht das Geld nicht. Sehr schade! Das wäre eine tolle Attraktion, die nirgendwo besser hinpassen würde als ins Mayener Grubenfeld.
Das Mayener Grubenfeld – (K)ein Abenteuerspielplatz
Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen des Alltags, ist das Grubenfeld nicht TÜV-geprüft und muss auf eigenes Risiko begangen werden. Als Mutter zweier Kinder hatte ich immer erhöhten Puls, wenn wir mit der Familie im Grubenfeld waren. Denn wer von oben in den Silbersee runter schaut, sollte sich nicht zu weit vorlehnen. Einer der offenen Brunnenschächte auf dem Gelände wurde schon einem Mountainbikefahrer zum Verhängnis. Er landet schwerverletzt in 10 Metern Tiefe auf dem Boden des Schachtes und es bedurfte einer umfangreichen Rettungsaktion um ihn da wieder rauszuholen.
Schatzsuche am Silbersee
Für Kinder gibt es jetzt schon zum dritten Mal eine “Schatzsuche am Silbersee”. Die Kids müssen sowohl im Museum als auch auf dem Grubenfeldgelände rund um den Silbersee Fledermausplaketten finden. Wer dabei das richtige Lösungswort findet bekommt eine Urkunde, einen Goldtaler und einen Verzehrgutschein. Der Familieneintritt kostet 4.50 Euro für Erwachsene und 2.60 Euro pro Kind.
Normalerweise ist ein Rundgang durch das Grubenfeld aber durchaus ungefährlich und ein absolutes Vergnügen.
Wer einen Ausflug zu diesem schönen Ort in Mayen machen möchte, der sollte folgende Adresse ins Navi eingeben:
An den Mühlsteinen 7, 56727 Mayen
Das Grubenfeld ist immer geöffnet und kostet keinen Eintritt.
Sehenswert ist aber auch das Museum am Eingang des Grubenfeldes. Die “Erlebniswelten Grubenfeld”. Hier kostet es Eintritt: Erwachsene zahlen 6 Euro, Kinder 3.50 Euro. Es gibt auch eine Familienkarte. Geöffnet ist von 10 bis 17 Uhr. Montags ist Ruhetag.
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