Eifeltouren, Ausflugstipp
Alltagsgegenstände von früher – heute spannend
Seidenstrümpfe mit Strapsen, Himbeerbonbons, Bohnerwachs und Musikbox – alles Dinge, die untrennbar mit Erinnerungen an die 40er, 50er und 60er Jahre verbunden sind. In dem kleinen Vulkaneifel-Ort Uersdorf gibt es diese Dinge in ihrer Originalumgebung. Das Bohnerwachs im Kramladen. Die Lockenwickler und die Trockenhaube im Friseursalon. Und vieles mehr in liebevoll nachgestellten Werkstätten und Läden. Das „Nostalgikum“ ist in der restaurierten Jungenschule aus dem 19. Jahrhundert, direkt neben der Kirche in Uersfeld, untergebracht.
Die gute, alte Musicbox
Mathilde Palm, die unsere Besuchergruppe durch das „Nostalgikum“ geführt hat, hat als erstes die Musikbox in Gang gesetzt, die früher in keiner Dorfkneipe fehlen durfte. Nicht ohne zuvor 1 DM eingeworfen zu haben. Klar, dass aus dem Lautsprecher der Musikbox Elvis Presley, Freddy Quinn und Schlagersänger der 50er und 60er Jahre heraustönten. Da geht den meisten Besuchern schon das Herz auf. Und Mathilde Palm erzählt den Jüngeren, dass es damals alles andere als selbstverständlich war, einen Radioapparat oder einen Fernseher zu besitzen.
Die Süßigkeiten gab es stückweise aus dem großen Vorratsglas und Butter stückchenweise. Die sparsame Hausfrau benutzte auch das Einwickelpapier später für das Pausenbrot. Ältere Leute kennen das alles noch aus eigener Erfahrung.
Geschichte und Geschichten
Die Museumsführerin wird immer wieder durch die Besucher unterbrochen, die gerne erzählen möchten, wie sie das ein oder andere erlebt haben. Womit sie gerne als Kind gespielt haben oder wie sie ihre Schulzeit, in den nach Bohnerwachs riechenden Räumen auf der Schulbank und mit dem strengen Lehrer vorne, erlebt haben. Nicht selten erfährt Mathilde Palm auf diese Weise selbst noch etwas Neues und hört Geschichten, die sie bei der nächsten Führung weitergeben kann.
Rundumerlebnis im „Nostalgikum“ mit Kaffee und Kuchen
Erinnerungen, die beim Rundgang durch das „Nostalgikum“ in Uersfeld geweckt wurden, können im Anschluss an die Führung ausführlich ausgetauscht werden. Dann sitzen die Gruppen oft noch in der original eingerichteten Dorfkneipe des Museums bei Streuselkuchen und Kaffee zusammen. Und wenn im Hintergrund alte Schlager aus der Musikbox ertönen, wird sogar das Tanzbein geschwungen. Bei dieser Gelegenheit wird schon auch das ein oder andere Tränchen vergossen, sagt unsere Museumsführerin. Nostalgie pur.
Mein Fazit:
Ein Museumsbesuch, der riesigen Spaß macht. Auch wenn man sich vielleicht hinterher ein bisschen ärgert, dass man die verrosteten Rollschuhe, das Aufziehäffchen oder die alten Schallplatten längst weggeworfen hat. Zum Trost gibt es zumindest noch die guten alten Kreisellutscher im „Nostalgikum“ zu kaufen.
Ich freue mich über eure Nostalgie-Geschichten, über Erinnerungen, an die ihr euch im Zusammenhang mit typischen Gegenständen aus den 40er, 50er und 60er Jahren gerne erinnert.
Und es gib noch einen zweiten Grund, warum man nach Uersfeld fahren sollte. Den beschreibe ich in meinem Artikel über die Familienmetzgerei Karst in Uersfeld.
Öffnungszeiten und Preise im „Nostalgikum“:
Von April bis Oktober ist das „Nostalgikum“ Dienstag, Donnerstag und Sonntag von 14 bis 17:30 Uhr geöffnet.
Von November bis März ist nur sonntags geöffnet:
14:00 − 17:30 Uhr
Gruppen ab 15 Personen können auch Führungen außerhalb dieser Zeiten vereinbaren.
Das „Nostalgikum“ eignet sich hervorragend für Betriebsausflüge oder andere Gruppenausflüge.
Die Preise sind absolut moderat. Erwachsene zahlen 5 Euro, Kinder 2,50 Euro, Gruppen bis 10 Personen 3 Euro pro Person.
Mehr Detailinformationen, Preise und Öffnungszeiten, gibt es hier.
Die Himbeeren aus dem Glas gab es noch im Laden meiner Eltern! Mir gefällt der Beitrag sehr gut. Liebe Grüße Gerd
Freut mich, dass dir der Artikel gefällt. Danke, Gerd. Ich kenne die Himbeerbonbons nicht mehr aus dem Glas, aber an die Lutscher kann ich mich sehr gut erinnern!