Wer in der Voreifel lebt, der kennt das Gewerbegebiet von Mühlheim-Kärlich, nur wenige Kilometer von Koblenz entfernt. Dass man in diesem Ort nicht nur shoppen kann, das wissen sicher wenige. In Mülheim-Kärlich gibt es mehr Natur als man denkt. Wald, Wiesen und ganz viele Obstplantagen. Hier ist das Hauptanbaugebiet von Kirschen im nördlichen Rheinland-Pfalz. Es wachsen aber auch Äpfel, und sogar Holunder wird auf großen Flächen angebaut. Kein Wunder also, dass hier im Frühjahr die Blüten nur so explodieren und einen wunderbaren Duft verbreiten. Schlagartig befindet man sich im Blütenrausch auf dem “Traumpfad Streuobstwiesenweg”. Ein guter Grund, den Rundweg abzuwandern.
Start: Sportplatz von Kärlich.
Länge: 8,8 km
Gehzeit: 2 Stunden 40 Minuten
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Ganz zu Beginn meiner Wanderung über den “Streuobstwiesenweg” im Jahr 2019 hatte ich eine Aussicht, die es heute so nicht mehr gibt. Zwischen den Obstbäumen konnte man den Kühlturm des Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich sehen. Ein Atomkraftwerk, das nie Strom geliefert hat. Es bekam keine Genehmigung, weil es im erdbebengefährdeten Neuwieder Becken gebaut worden war, wie man im Nachhinein überrascht festgestellt hat. Deshalb wurde es abgerissen. Der weithin sichtbare Kühlturm ist auf einem der Fotos noch zu sehen.
Wie alle Traumpfade ist auch der “Streuobstwiesenweg” bestens ausgeschildert. Das Logo: ein grüner Baum und ein Apfel. Was mich natürlich nie davon abhält, zwischendurch mal eigene Wege zu gehen. Unfreiwillig, versteht sich. Ich sehe ein schönes Fotomotiv, wie dieses Pferd etwa, und schon werde ich magisch von der ursprüglichen Route abgezogen und laufe dann auch gleich mal ein paar hundert Meter in die falsche Richtung.
Sollten Sie obige Bilder auf ihrem Weg sehen, dann ist es Ihnen genauso gegangen. Weil ich immer wieder mal einen Blick auf die Traumpfade-App werfe, die ich aufs Handy geladen habe, bleiben mir zum Glück kilometerweite Umwege erspart. Der Abstecher war übrigens ausgesprochen schön.
Trotzdem geht es zurück und weiter über schöne, weiche Waldböden, an Obstplantagen, Feldern und Wiesen entlang. Nicht immer sieht man hier blühende Bäume, aber viel Grün. Hin und wieder gibt es kurz Anstiege, alles in allem ist der Weg mühelos zu gehen.
Nach etwas mehr als 3 Kilometern kommen wir zu einer hübschen Anlage, die ganz im Zeichen der umstehenden Weiden steht. Sie werden von den Förder- und Wohnstätten Kettig verarbeitet und ein Schild weist darauf hin, dass das jeder von uns lernen kann. Nicht weit von hier, kann man einen Kaffee trinken.
Wer zur Hochblüte im Frühjahr den “Streuobstwiesenweg” geht, sollte früh aufstehen. So wie ich das getan habe. Ich war um 8 Uhr morgens die erste auf dem Parkplatz, als ich gegen 12 Uhr zurück kam, war kein einziger Platz am Sportplatz mehr frei. Also alles richtig gemacht. Ein wunderschöner, abwechslungsreicher Wanderweg, der sicher auch Kindern Spaß macht, denn es gibt immer wieder Pferde zu gucken und ganz viele Hühner.
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