Mofetten am Laacher See zeigen: Der Laacher See Vulkan, der jüngste Europas, ist vor 13 000 Jahren nicht erloschen, er schläft nur. Das sagen Vulkanologen. Und tatsächlich, am Ostufer des Sees blubbert es wie in einem Glas Mineralwasser. Massenweise steigen hier CO2-Blasen auf und es riecht ein wenig nach Schwefel. Toll zu beobachten bei einer Wanderung um den See. Eine Info-Tafel weist auf die Stelle hin, wo die Blubberblasen besonders gut zu sehen sind.
Baumsterben durch CO2-Ausgasungen?
CO2-Ausgasungen gibt es nicht nur im Wasser, sondern auch an Land. Der Vulkanbiologe Hardy Pfanz von der Universität Duisburg-Essen geht davon aus, dass ein Baumsterben am Ostufer des Laacher Sees mit verstärkten CO2- Ausgasungen zusammenhängt. Wissenschaftler messen immer wieder die CO2- Konzentrationen an Buchen und Eichen. Messwerte hätten gezeigt, dass sie bis zu 65 % über den Normalwerten liegen. Jetzt wird erforscht, ob das in den letzten Jahren zugenommen hat. Immer wieder müssen viele Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt werden, weil sie abgestorben sind. So sieht man an einigen Stellen auch Baumstämme, die – für den Laacher See typisch, sehr malerisch waagrecht in den See ragen. Zelten sollte man am Ostufer des Laacher Sees lieber nicht. Vor allem in Senken sammelt sich das Kohlendioxid und kann tatsächlich gefährlich werden.
Wo sehe ich die Mofetten am Laacher See?
Wer nicht den den ganzen See umrunden möchte, der kann – auf der L 113 vom Kloster kommend – gegenüber dem “Restaurant Vulkan Waldfrieden” / Abzweig nach Nickenich und Wassenach – parken. Dann zum See hinunterlaufen und sich unten angekommen links halten. Nach max. 2 km erreicht man die Stelle, an der die meisten Mofetten zu sehen sind. Eine Infotafel weist darauf hin.
Auszug aus Google Maps
Die ehemalige Jesuitenvilla am Laacher See
Die „Villa trans lacum“ wurde im 19. Jahrhundert vom Jesuitenorden am Ostufer des Laacher Sees gebaut. Ihm gehörte auch das Kloster Maria Laach. Die 2 1/2 stöckige neoklassizistische Villa wurde als Studien- und Erholungshaus genutzt. Es soll sogar zwei Kegelbahnen gegeben haben. Also haben die Mönche dort sicher nicht nur gebetet. Mit Booten fuhren sie an ihren freien Tagen vom gegenüberliegenden Kloster ans Ostufer des Sees, schreibt Horst Happe 2007 im Heimatbuch des Kreises Ahrweiler.
Doch für einige wurde der Aufenthalt in der idyllisch gelegenen Villa zum Verhängnis. Acht Mönche sollen im Schlaf gestorben sein, ohne dass eine Todesursache festgestellt werden konnte. Man nimmt an, dass die Mönche das Kohlendioxid, das am Ostufer des Laacher Sees austrat, nachts in ihren Betten einatmeten.
Oberhalb der ehemaligen Jesuitenvilla führten Schüler Experimente durch: im sogenannten “Stickloch”, einer ehemaligen Bimsgrube, wurden Kerzen angezündet, die schnell wieder erloschen. Noch heute sollen sich im Bereich des Ostufers immer wieder tote Mäuse, Vögel oder Frösche finden. Von der Jesuitenvilla ist so gut wie nichts mehr zu sehen, es sind nur noch wenige Mauerreste vorhanden, die von Sträuchern überwuchert sind.
Die ehemalige Jesuitenvilla am Laacher See
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